Was ist Hyaluronsäure?
Die schmerzfreie Beweglichkeit unserer Gelenke hängt maßgeblich von der Funktion der Knorpelzellen und der Gelenkschleimhaut (Synovia) ab. Die von den Knorpel- und Schleimhautzellen gebildete Hyaluronsäure ist als langkettiges Molekül Hauptbestandteil des Bindegewebes im Gelenkknorpel.
Die Hyaluronsäure ist hydrophil, was bedeutet, dass sie eine wasserbindende Eigenschaft besitzt. Hierdurch können die Polymere der Hyaluronsäure die Viskosität der Gelenkflüssigkeit beeinflussen und diese viskös (dickflüssig) halten. Durch ihre gelartige Beschaffenheit dient die Hyaluronsäure als „Schmiermittel“ im Gelenk, das eine gute Gleitfähigkeit der Knorpeloberflächen gegeneinander ermöglicht.
Sowohl degenerative Veränderungen eines Gelenkknorpels als auch die chronische und akute Entzündung eines Gelenkes führen zu einem Mangel an Hyaluronsäure.
Wann wird die Hyaluronsäure in ein Gelenk gespritzt?
Liegen degenerative Veränderungen des Knorpels oder die Entzündung eines belasteten Gelenkes vor, kann durch eine sterile Infiltration mit einer Nadel Hyaluronsäure in das Gelenk eingebracht werden. Durch diese unterstützende Maßnahme kann die Konzentration der Hyaluronsäure im Gelenk angehoben werden (Viskosupplementation). Ein möglichst physiologisches Milieu ist hier als therapeutisches Ziel anzusehen, um so einem vorzeitigen oder fortschreitendem Gelenkverschleiß vorbeugen oder diesen zumindest verlangsamen zu können.
Injektionen mit Hyaluronsäure eignen sich somit insbesondere zur Behandlung früher Stadien einer Arthrose. Arthroseschmerzen können ohne hohe Risiken reduziert und die Ernährung des noch vorhandenen Knorpels verbessert werden. Diese symptomatische Verbesserung kann mehrere Monate bis hin zu Jahren anhalten, wie Studien zur Hyaluronsäuretherapie belegen. Um einen anhaltenden Effekt erzielen zu können, sind meist drei Infiltrationen in einem wöchentlichen Abstand notwendig.
Die Hyaluronsäuretherapie ist keine Leistung der gesetzlichen Krankenkassen.
