Infiltrationstherapie

Bildwandlergesteuerte Infiltrationstherapie der Wirbelsäule, Sehnen und Gelenken

Der akute und chronische Rückenschmerz begründet sich auf vielen Ursachen und ist somit häufig multifaktoriell bedingt. 61 % der Menschen in Deutschland geben an, in den letzten zwölf Monaten mindestens einmal Rückenschmerzen gehabt zu haben. Zunächst sind akute und chronische Fehlbelastungen und die daraus resultierende muskuläre Dysbalance die Ursache der Beschwerden. Während des natürlichen Alterungsprozesses kommt es zunehmend zu degenerativen Veränderungen der Wirbelgelenke und der angrenzenden Bandscheiben. Aus einem anfänglich funktionellen Rückenschmerz kann so ein strukturelles Schmerzbild entstehen.

Im Rahmen einer chronisch therapieresistenten Symptomatik ist somit ein multimodales Therapiekonzept (mehrere Behandlungsansätze) anzustreben. Wichtiger Bestandteil dieser multimodalen Therapie ist die bildwandlergestützte Infiltrationstherapie.

Abhängig vom klinischen Befund und der radiologischen Bildgebung mittels MRT wird die schmerzauslösende Struktur der Wirbelsäule (Bandscheiben, Wirbelgelenke, Iliosakralgelenk, Muskulatur) erkannt und entsprechend eine differenzierte Stufentherapie durch gezielte Infiltrationen eingeleitet. 

Präzision durch bildwandlergesteuerte Navigation

Der hochauflösende Bildwandler (C- Bogen, Röntgen) macht eine exakte und kontrollierte Positionierung der Nadel im Zielgebiet der Wirbelgelenke oder segmentalen Nervenwurzeln möglich. Nur so kann eine differenzierte Infiltration diagnostisch und therapeutisch optimal genutzt werden. Durch die dünne Hohlnadel wird dann das entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikament genau an den Ort des Entstehens gebracht und so eine nebenwirkungsarme Lokalreaktion bewirkt. Meist handelt es sich dabei um ein Gemisch aus einem Lokalanästhetikum (schmerzlindernd) und einem niedrig dosierten Cortisonpräparat (entzündungshemmend). Die kombinierte Reaktion ergibt sich in einem 2-phasigen Verlauf mit einem akuten und einem leicht verzögerten Wirkungseintritt.

Für einen dauerhaften Erfolg sind meist zwei bis drei Infiltrationen notwendig.

Welche Strukturen an der Wirbelsäule können durch die Infiltration erreicht werden?

  • Zwischenwirbelgelenke (Facettengelenke) bei aktivierter Arthrose
  • Iliosakralgelenke (Kreuz-Darmbein-Gelenke) bei degenerativen Veränderungen
  • Wurzelblock- und periradikuläre Therapie (PRT) bei Nervenwurzelkompression durch Bandscheibenvorfälle oder degenerativ bedingten Engpässen der Wirbelsäule
  • Infiltration der seitlichen Wirbelsäulenmuskulatur bei Muskelverspannungen und Myogelosen
  • Infiltration der Schleimbeutel des Hüftgelenks (Bursa trochanterica

Kosten der Behandlung

Abhängig von den verwendeten Wirkstoffen werden die Kosten der Therapie von der gesetzlichen Krankenkasse für eine Therapieserie (3-4 Infiltrationen) übernommen. Zusätzlich bietet die Techniker Krankenkasse den versicherten Patienten einen gesonderten Vertrag zur Kostenübernahme an. Privatversicherten Patienten werden in der Regel wiederholte Sitzungen hintereinander voll erstattet.

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